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Die Internationale Hydrogeologische Karte von Europa 1 : 1.500.000 (IHME1500)

Vortrag am Mittwoch, den 17. Dezember 2014 um 13.00 Uhr in Raum 204/ Haus II

K. DUSCHER (Fachbereich B2.2 Informationsgrundlagen Grundwasser und Boden): Analoge und digitale Übersichtskarte der europäischen Grundwasservorkommen

Kurzfassung
Mit dem Druck der letzten beiden von insgesamt 25 Kartenblättern wurde im August 2013 das analoge Kartenwerk der „Internationalen Hydrogeologischen Karte von Europa 1:1.500.000“ (IHME1500) fertig gestellt. Die IHME1500 stellt die bislang einzige kohärente Übersichtskarte der Grundwasservorkommen in Europa dar. Verschiedene Kartenthemen wurden digitalisiert und werden als Vektordaten im Shapefile-Format für die Verarbeitung in einem Geographischen Informationssystem (GIS) veröffentlicht.
Das erste Kartenblatt C5, Bern, wurde bereits im Jahre 1970 herausgegeben. Für die Kartographie, den Druck und die Publikation des Kartenwerks sind die BGR als Wissenschaftlicher Redakteur und die UNESCO verantwortlich. Außerdem waren verschiedene weitere Organisationen und über 300 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an der Realisierung des Kartenwerks beteiligt. Die konzeptionelle Entwicklung der IHME in den 60er Jahren erfolgte parallel zur Ausarbeitung einer Generallegende für internationale hydrogeologische Karten.
Die hydrogeologischen Flächeninformationen der Verbreitung von Aquifertypen sind für die gesamte Landfläche kartiert. Die Aquifertypen sind nach Art der Grundwasserleiter (Poren- oder Kluftgrundwasserleiter) und der Grundwasserergiebigkeit in insgesamt sechs Klassen unterteilt (Abb. 1) und als Flächenfarben dargestellt.

Abbildung 1: Klassenaufteilung der AquifertypenAbbildung 1: Klassenaufteilung der Aquifertypen Quelle: BGR

Darüber hinaus enthält die IHME1500 graue Rastersymbole zur lithologischen Beschreibung der Grundwasserleiter und Kürzel zu deren stratigraphischer Einordnung.
Die Zusammenstellung der weiteren Kartenelemente variiert in den einzelnen Kartenblättern entsprechend dem regionalen Vorkommen und der Bedeutung. Grundwassergleichen sind beispielsweise nur in einzelnen Kartenblättern enthalten.
Die GIS-Daten im Shapefile-Format beinhalten ein Flächenthema mit Informationen zum Aquifertyp, zur Lithologie und zu Gebieten mit Versalzungserscheinungen aufgrund von Meerwasserintrusion. Des Weiteren wurden ein Linienthema mit geologischen Lineamenten sowie ein Punktthema mit Quellstandorten als GIS-Layer im Vektorformat erstellt.
Ermittelte Inkonsistenzen in den gedruckten Kartenblättern und häufige Blattschnittstörungen wie der Versatz von Polygongrenzen und eine abweichende Attributierung angrenzender Aquifere wurden bei der Digitalisierung bereinigt. Weiterhin wurden die GIS-Layer im Vektorformat an ein einheitliches Gewässernetz angepasst.
Territoriale und inhaltliche Erweiterungen sowie Korrekturen aufgrund von Hinweisen der abgebildeten Länder sollen ausschließlich in den Vektordaten der IHME1500 mit einer Versionierung berücksichtigt werden.


Andreas Günther, Klaus Duscher, Patrick Clos, Uta Philipp (B 2.2): Entwicklung einer lithologischen Generallegende für IHME 1500

In dem Vortrag wird der Stand der Arbeiten zur Entwicklung einer Generallegende für die lithologischen Informationen des synoptischen Datensatzes der IHME 1500 vorgestellt. IHME 1500 besteht aus 25 Einzelblättern mit blattspezifischen Klassifikationen der Lithologie der obersten Aquifersysteme. Insgesamt beinhaltet der digitale Datensatz 1256 einzelne Blattklassen, die mit 1063 individuellen englischen lithologischen Beschreibungen in Beziehung gesetzt werden können. Es werden Regeln für eine erste geometrische Aggregierung des Gesamtdatensatzes vorgestellt, deren Anwendung in 672 Klassen resultiert. Eine weitere semantische Aggregierung des Datensatzes erfolgt durch Anwendung eines IHME-spezifischen, neu entwickelten taxonomischen Schemas, welches eine hierarchische Gruppierung der Lithologie-Klassen in vier Stufen erlaubt. Die höchste Aggregations-Stufe stellt eine ternäre Untergliederung der Aquifer-Lithologien in konsolidierte, partiell konsolidierte und unkonsolidierte geologische Materialien dar. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick über mögliche künftigen Arbeiten und der Vorstellung einer Anwendung des Datensatzes im Rahmen der EU Bodenstrategie.

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