BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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DERA Rohstoffinformationen

Vortrag am Mittwoch, den 13. Februar 2019 um 11.00 Uhr in Raum 204/ Haus II

AL BARAZI, S. (Fachbereich B1.1 Deutsche Rohstoffagentur): Rohstoffrisikobewertung am Beispiel Kobalt

Die Kobaltnachfrage wird sich in den kommenden Jahren hoch dynamisch entwickeln. Wir gehen davon aus, dass sich der Gesamtbedarf nach Kobalt, je nach Szenario, von heute knapp 110.000 t auf 187.500 t bis 225.360 t im Jahr 2026 mehr als verdoppeln wird. Größter Wachstumstreiber der Nachfrage sind vor allem wiederaufladbare Batterien, in denen Kobalt als Kathodenmaterial eingesetzt wird. Das größte Wachstum entfällt mit Abstand auf Anwendungen in der E-Mobilität, aber auch die Speicherung regenerativer Energien sowie mobile Applikationen wirken sich steigernd auf die zukünftige Nachfrage aus. Dies stellt eine große Herausforderung in die Bereitstellung neuer Kobalteinheiten dar – sowohl im Up- als auch im Downstreambereich.
Der weltweite Kobaltmarkt ist insbesondere durch eine hohe Angebotskonzentration bei der Bergwerksförderung als auch bei der Weiterverarbeitung von kobalthaltigen Erzen und Zwischenprodukten gekennzeichnet. Aus der DR Kongo stammen bereits heute mehr als 60 % der Bergwerksförderung – der Anteil wird in 2026 auf über 70 % steigen. Mit dieser weiterhin steigenden Angebotskonzentration verbunden mit hohen Länderrisiken der Bergwerksförderung bleiben die Beschaffungsrisiken insgesamt in einem sehr kritischen Bereich.
Neben der hohen Angebotskonzentration im Bereich der Bergwerksförderung hat China in der Weiterverarbeitung mittlerweile eine marktbeherrschende Position aufgebaut. China kontrolliert heute bereits mehr als 60 % der globalen Raffinadeproduktion. Signifikante Produktionskapazitäten außerhalb Chinas bestehen zwar in Finnland, Belgien, Kanada, Russland, Japan, Norwegen und Australien, jedoch überwiegend für Kobaltmetall. Aktuelle Entwicklungen deuten darauf hin, dass China seine Produktionskapazitäten weiter ausbauen wird. Dies gilt insbesondere für Kobaltchemikalien. Hier ist der Marktanteil von China mit 81 % sogar noch größer.

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