Erfassung der Befahrbarkeit von Ackerböden und Maßnahmenvorschläge zur Reduzierung der Bodengefährdung durch Schadverdichtung
Land / Region: Deutschland
Projektanfang: 01.04.2023
Projektende: 31.01.2026
Projektstand: 01.04.2023
Der Boden steht unter Druck. Nicht nur bildlich in vielen Bereichen, sondern auch ganz real und direkt, wenn er mit landwirtschaftlichen Maschinen oder Baufahrzeugen befahren wird. Hierdurch kommt es zu Verdichtung und die Struktur des Bodens wird verändert. Dabei können die Auswirkungen sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel werden große Poren (Grobporen) zerstört, der Anteil an Feinporen kann dabei aber zunehmen. Daher muss nicht jede Verdichtung nachteilig sein.
Jedoch ist klar, zu viel Druck zerstört den Boden. Ist die Verdichtung und die Beeinträchtigung der Bodenstruktur zu stark, können beispielsweise Pflanzenwurzeln nicht mehr in den Boden wachsen, Wasser kann nicht mehr ausreichend durch den Boden abfließen und der Boden kann kaum noch Wasser speichern. Das hat dann auch Auswirkungen auf den Ertrag der angebauten Kulturen. Wir sprechen von Bodenschadverdichtung.
Bodenschadverdichtung hat Auswirkungen auf viele Bodenfunktionen und verursacht hohe Kosten in der Landwirtschaft. Experten schätzen den Anteil der schadverdichteten Ackerflächen in Deutschland auf 10-20 Prozent . Die realen Verhältnisse sind aber nicht ausreichend bekannt. Daher ist ein vorrangiges Projektziel genauere und robuste Zahlen zu ermitteln, wie hoch das Schadenspotenzial von Bodenverdichtung deutschlandweit ist. Dazu sind Auswertungen vorhandener Daten sowie Feldmessungen zur Verdichtung von Böden vorgesehen. In dem Projekt werden unter anderem die bisherigen Kriterien für eine Bodenschadverdichtung Luftkapazität und gesättigte Leitfähigkeit auf ihre Aussagekraft hin überprüft und mit Kriterien für weitere Bodenfunktionen, wie die ungesättigte Wasserleitfähigkeit oder auch die Diversität des Edaphons verglichen.
Quelle: Umweltbundesamt; https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/bodenbelastungen/verdichtung
Aus diesem Vergleich soll eine praxisnahe Bewertungsmethode zur Bodenverdichtung als Grundlage für gesetzliche Regelungen resultieren. Mit Hilfe von wissenschaftlichen Daten und Expertenwissen soll zusätzlich angestrebt werden, die Schadschwellen für Bodenfunktionen mit den einzelnen Ansätzen zu ermitteln, um daraus Schwellenwerte ableiten zu können. Zudem soll das Projekt sensibilisieren, die Bodenfunktionen zu schützen und so eine schädliche Bodenveränderung durch Verdichtung zu verhindert.
Literatur:
H. Meesenburg, J. Rücknagel, M. Steininger, D. Wurbs: Bodenschutz in Land- und Forstwirtschaft in: Bodenschutz 03.20, 25. Jahrgang, , S. 116
Partner:
Finanzierung: Umweltbundesamt
Förderungsnummer:
FKZ 3723 73 201 0