Rasterelektronenmikroskop (REM)
Für viele mikropaläontologische Fragestellungen ist die Arbeit mit einem modernen Rasterelektronenmikroskop (REM) unerlässlich. Aufgrund der kürzeren Wellenlängen eines Elektronenstrahls kann mit Vergrößerungen und Schärfentiefen gearbeitet werden, die für ein "normales" Lichtmikroskop unerreichbar sind. Moderne (Feldemissions-) Geräte können heute Strukturen auflösen, die weniger als 1 µm, d.h. weniger als 0,000001 mm groß sind.
Die Differenzierung und Analyse taxonomisch wichtiger Details von Mikrofossilien (z.B. Foraminiferen oder Ostrakoden) sowie die qualitative und quantitative Bearbeitung von Kalknannoplankton bei sehr hohen Vergrößerungen stehen im Vordergrund der Untersuchungen. Die exakte Identifizierung der Mikro- und Nannofossilien sowie die Trennung primärer und sekundärer Strukturmerkmale stellen eine unabdingbare Voraussetzung für alle darauf aufbauenden Arbeiten in der Biostratigraphie und Paläo-Umweltanalyse dar.
Im Januar 2005 wurde ein neues REM der Marke FEI Sirion 200 beschafft. Es handelt sich dabei um ein Feldemissionsgerät, das den gestiegenen Anforderungen nun gerecht werden kann und sich seitdem im Dauereinsatz befindet. Zusätzlich ist es seit Mai 2010 möglich, auch eine Elementanalyse von den zu untersuchenden Proben zu erstellen.
Zur Untersuchung im Elektronenmikroskop werden die einzelnen Mikrofossilien in verschiedenen Laboren aus dem Gestein herausgelöst und auf spezielle Objektträger montiert. Die Träger werden anschließend mit einer Legierung aus Platin/Palladium bedampft, um sie zur Erreichung höchster Bildauflösungen elektrisch leitfähig zu machen. Im Vakuum der Probenkammer trifft ein Elektronenstrahl auf die so vorbereitete Probe und erzeugt beim Aufschlag so genannte Sekundärelektronen. Diese werden von Detektoren registriert und in ein elektronisches Signal umgewandelt. Insgesamt entsteht durch die zeilenförmige Abrasterung der Probenoberfläche ein Bild des Objekts auf dem Bildschirm. Die so erzeugten Abbilder können auf Live-Monitoren direkt untersucht oder digital aufgenommen und ausgedruckt werden. Die Weiterverarbeitung der erhaltenen Information erfolgt mit speziellen Computerprogrammen.
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