Geomikrobiologie
Viele geochemische Prozesse werden durch die Einwirkung oder Präsenz von Mikroorganismen beeinflusst, zum Beispiel die Entstehung von Erdöl oder die Verwitterung von Gesteinen. Die Geomikrobiologie beschreibt und untersucht diese Wechselwirkung von Mikroorganismen mit Mineralen, Gesteinen und fossilen Energieträgern und steht deshalb auch in enger Beziehung zu einigen verwandten Disziplinen.
Das Wissen um die Wechselwirkungen zwischen Mikroorganismen und geochemischen Prozessen bildet sowohl für die Gewinnung und Veredelung von Rohstoffen als auch bei der Behandlung von Umweltschäden eine wichtige Voraussetzung.
Die Geomikrobiologen der BGR führen in diesem Zusammenhang zahlreiche Untersuchungen durch. So erforschen sie beispielsweise die Geomikrobiologie der Tiefen Biosphäre und untersuchen Mikroorganismen, die sich zur Lösung von Metallen aus Erzen, Bergbauhalden und Industriereststoffen eignen könnten (Bioleaching, Biomining), und arbeiten in diesem Kontext auch zur mikrobiellen Sanierung von Bergbauhalden die saure Grubenwässer freisetzen (Bioremediation).
Außerdem führen sie Arbeiten zum mikrobiellen Abbau von Kohlenwasserstoffen wie Erdöl durch (Biodegradation). BGR-Wissenschaftler untersuchen auch die Möglichkeit, mithilfe von Mikroorganismen Erdöl zu gewinnen oder fossile Energierohstoffe wie Kohle und Erdöl in Methangas mikrobiell umzuwandeln (MEOR: Microbial Enhanced Oil Recovery). Weiterhin spielt aktuell die Untersuchung der Wirkung hoher Konzentrationen von Kohlendioxid auf Mikroorganismen in Lagerstätten eine große Rolle.
Gleichzeitig bieten die Wissenschaftler anderen Arbeitsgruppen innerhalb der BGR interdisziplinäre Unterstützung, insbesondere für die Beratung durch die Deutsche Rohstoffagentur. Sie kooperieren aber auch mit ausländischen Partnern im Rahmen von Forschungsprojekten, der Wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit (WTZ) und Projekten der Entwicklungszusammenarbeit (TZ).
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