Verbessertes Grundwassermanagement als Antwort auf die syrische Flüchtlingskrise
Beitrag zum Projekt:
Quelle: BGR
Jordanien ist eines der wasserärmsten Länder der Welt. Die Grundwasserspiegel sinken seit mehreren Jahrzehnten und die Grundwasserqualität nimmt ab. Bei gleichbleibender Entnahme würde in den bestehenden Brunnenfeldern in Zukunft eine Bewirtschaftung unwirtschaftlich. Auch die Aufbereitung des Wassers wird aufwendiger und kostenintensiver. Dadurch ist die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung Nordjordaniens gefährdet.
Als Gegenmaßnahme soll zur Aufrechterhaltung der Trinkwasserversorgung in Nordjordanien die Grundwasserentnahme in Richtung Nordosten verlagert und erhöht werden.
Quelle: BGR
Die BGR unterstützt das Partnerministerium (Ministry of Water and Irrigation: MWI) bei der Erkundung eines neuen Brunnenfeldes, welches alte, gering ergiebige Brunnenfelder ersetzen soll.
Im Rahmen des technischen Kooperationsvorhabens „Verbessertes Grundwasserressourcenmanagement als Antwort auf die syrische Flüchtlingskrise“ haben in den Jahren 2018 - 2020 Fachleute der BGR und der jordanischen Natural Resources Authority (NRA) gemeinsam die geologischen Strukturen im Umfeld des geplanten Brunnenfeldes mit elektromagnetischen Methoden untersucht.
Durch Kombination der Erkundungsmethoden Transienten-Elektromagnetik (TEM) und Magnetotellurik (MT) wurden sowohl oberflächennahe Strukturen als auch Grundwasserleiter in Tiefen von 600-800m erkundet. Beide Methoden basieren auf dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion.
TEM ist eine aktive Methode, in der ein künstliches Signal durch schnelles Ein- und Abschalten von elektrischem Strom in ausgelegten Kabelschleifen erzeugt wird. Dagegen ist MT eine passive Methode, die als Signal natürliche Quellen wie die Stromsysteme in der Ionosphäre und Magnetosphäre und Abstrahlung von Gewitterblitzen nutzt und auch die Erkundung tiefer Strukturen (bis einige km Tiefe) ermöglicht.
Quelle: BGR