Ausgangsszenario und CO2-Quellen
Quelle: DBI-GUT
In diesem Arbeitsfeld wurden folgende Aspekte untersucht bzw. bearbeitet:
- Festlegung des Ausgangsszenarios (Cluster der CO2-Emittenten, Transportbedingungen, Speichercharakteristika),
- Definition typischer Zusammensetzungen der CO2-Ströme der einzelnen Emittenten im Cluster,
- Beschreibung bzw. Bilanzierung der CO2-Produktion der einzelnen Emittenten,
- Erstellen eines generischen geologischen Modells für den fiktiven Speicherstandort des Ausgangsszenarios.
Ausgangsszenario: Grundlage der Arbeiten im Projekt war ein Szenario eines fiktiven regionalen Clusters verschiedener CO2‐Emittenten (Kraftwerke und Industrieanlagen), deren CO2‐Ströme verschiedene Begleitstoffe enthalten. In dem Szenario werden die CO2-Ströme der einzelnen Emittenten in einem Pipelinenetz zusammengefasst, transportiert und in einen geologischen Speicher injiziert. Dieses Szenario ist fiktiv, basiert aber auf realen Gegebenheiten in Deutschland. Als Emittenten wurden sieben konventionelle Kraftwerke (Brennstoffe: Steinkohle, Braunkohle oder Erdgas) mit den Abscheidetechnologien Post-Combustion Capture, Pre-Combustion Capture sowie Oxyfuel-Verfahren ausgewählt. Zudem sind vier Industrieanlagen (ein Stahlwerk, zwei Zementwerke sowie eine Raffinerie) in dem Cluster vertreten. Die räumliche Anordnung der Emittenten im Cluster ist in der Abbildung (rechts) schematisch dargestellt. Der gesammelte CO2-Strom aus dem Cluster (jährlich 19,35 Mio. t CO2) wird in dem Szenario über eine 400 km lange Sammelpipeline zu einem geologischen Speicher transportiert. Die geologische Speicherung erfolgt in einem fiktiven salinaren Aquifer (im Buntsandstein; Tiefe: 1600 m) im Nordseegebiet.
Quelle: BGR
Emittenten: Die CO2‐Produktion der Emittenten, insbesondere die komplexen Kohlenstoffströme von Industrieanlagen, sollte erfasst und bilanziert werden.
Die CO2-Produktion, also die zeitliche Variation von Massenstrom und Zusammensetzung der CO2-Ströme der einzelnen Emittenten, diente als "Ausgangspunkt" für die Betrachtungen der nachfolgenden Glieder in der CCS‐Prozesskette. Mit diesen Informationen sollte eine Optimierung der CO2‐Strom‐Einspeisung in dem Cluster ermöglicht werden.
Zudem sollte ein Messsystemkonzept zur zuverlässigen, genauen und kostengünstigen Bilanzierung der CO2-Produktion verschiedener Emittenten entwickelt werden, um so die anteilige Nutzung der Transport‐ und Speicherinfrastruktur zu erfassen.