Chatseis – Kombination von hochauflösender Reflexionsseismik und Wellenfeldinversion
Projektanfang: 01.09.2023
Projektende: 31.08.2025
Projektstand: 05.06.2023
Quelle: T. Burschil/BGR
Übertiefte Täler sind Strukturen im Untergrund, die während der Eiszeiten von Gletschern ausgeräumt und in der Folgezeit wieder mit Sedimenten verfüllt wurden. Diese „Sedimentarchive“ untersucht das ICDP-Projekt Drilling Overdeepened Alpine Valleys (DOVE), um die Klimageschichte im Alpenraum abzubilden.
Mit Hilfe von seismischen Verfahren lassen sich die Sedimentfüllungen, die Erosions- und die Sedimentationsgeschichte nicht-invasiv ableiten. Das Projekt Chatseis untersucht hierfür methodisch die Kombination von hochauflösender Reflexionsseismik und Wellenfeldinversion, um die Abbildungsqualität der seismischen Erkundungen zu verbessern und die abgeleiteten Parameter verlässlicher zu machen.
Für die Methodenentwicklung werden an zwei Lokationen (Schäftlarn bei München und Bad Aussee im Salzkammergut, Österreich) auf die jeweilige Auswertemethode angepasste Daten mit P-Wellen und Scherwellen mit unterschiedlichen Signalquellen erhoben. Die Daten werden zunächst separat als Benchmark ausgewertet, um anschließend die Strategie ihrer Kombination umzusetzen mit dem Ziel, Wellenfeldinversion für reflexionsseismische Daten anwendbar zu machen.
Die entwickelte Methodik soll sich auch auf andere Lokationen und Fragestellungen anwenden lassen, um seismische Abbildungsverfahren generell zu verbessern und die Wellenfeldinversion zur Auswertung seismischer Daten, welche ausschließlich mit Vibratoren als Quellen erhoben wurden, zu ermöglichen.
Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.
Partner:
- Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Bayerisches Landesamt für Umwelt
- Universität für Bodenkultur Wien
- GeoSphere Austria