Das Projekt REVEAL/CTAM (ausführliche Projektbeschreibung)
Beitrag zum Projekt:
Quelle: BGR
REVEAL/CTAM (REmote Views and Exploration of Antarctic Lithosphere / Central Transantarctic Mountains) ist ein gemeinsames Geophysik- und Geologie-Projekt der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und der National Science Foundation (NSF) im zentralen Transantarktischen Gebirge zwischen Nimrod- und Beardmore-Gletscher, das auch das angrenzende Polarplateau mit einbezieht. Die NSF wurde dabei von Forschern der Universität Minnesota-Duluth (UMD) und des United States Geological Survey (USGS) unterstützt. Seitens der BGR waren die Wissenschaftler Dr. Norbert W. Roland und Dr. Detlef Damaske sowie die Techniker Dieter Möller und Felix Goldmann vertreten.
Die Geländearbeiten wurden vom 8. 12. 2003 bis 5. 2. 2004 durchgeführt. Operationsbasis für die Hubschrauber- und Flugzeug-unterstützten aeromagnetischen Befliegungen war ein Camp auf dem Marsh-Gletscher nahe des Moody-Nunataks. Die aeromagnetischen Befliegungen wurden in zwei Blöcke geteilt, einem Abschnitt über dem Transantarktischen Gebirge und einen Abschnitt über dem angrenzenden Polarplateau. Über dem Transantarktischen Gebirge wurden Hubschrauber-Messflüge mit 2,5 km Profillinienabstand in einem etwa 175 x 100 km großen, rechtwinkeligen Netz durchgeführt. Der Profillinienabstand wurde über der Miller Range auf 1,25 km verdichtet. In einem ähnlich großen Gebiet über dem Polarplateau wurden mit einem Flugzeug (Twin Otter) Profillinien mit ebenfalls 2,5 km Abstand geflogen.
Die areromagnetischen Befliegungen wurden durch geologische und geophysikalische Feldarbeiten unterstützt, wie geologische Kartierung, strukturgeologische Messungen und bodengestützte Schweremessungen.
Die Zielstellungen für das gemeinsame NSF-BGR-Projekt sind:
die Charakterisierung der magnetischen und gravitativen Signaturen des Ostantarktischen Grundgebirges, das am Rand des Rossorogens aufgeschlossen ist (Nimrod-Gruppe)
- die Erweiterung der magnetischen Messungen westwärts entlang eines die Polareiskappe kreuzenden Korridors, um ein Bild von der Erdkruste in den eisbedeckten Gebieten zu erhalten
- magnetische Daten über dem Ross-Orogen zu erhalten, um die eisbedeckte Grenze zwischen dem Grundgebirge und suprakrustalen Gesteinen nachzuweisen, was wiederum zu einem besseren Verständnis der Geometrie der Ross-Strukturen führt
- definieren von magnetischen Mustern im Schild an Hand von Form, Trends, Wellenlängen und Amplituden der Magnetanomalien, um kontinentweite Aussagen zur präkambrischen geologischen Strukturentwicklung zu erhalten
- neue bodengestützte geophysikalische und geologische Daten zu erhalten, die mit den aerogeophysikalischen Daten korreliert werden, um die Krustenstruktur des Transantarktischen Gebirges zu charakterisieren und einen geologischen Schnitt durch das Untersuchungsgebiet zu konstruieren.
