Polarforschung der BGR
Die eisbedeckten und schwer zugänglichen Polarregionen sind noch immer unzureichend erforscht. Die Erkundung des antarktischen Kontinents sowie des eisbedeckten arktischen Ozeans und der angrenzenden Kontinentränder ist aber notwendig für ein Verständnis des Zusammenwirkens von fester Erde, Ozeanen, Vereisung, Atmosphäre und Biosphäre. Geowissenschaftler der BGR helfen mit, systematisch den geologisch-strukturellen Bau der Polargebiete zu klären, wobei speziell in den eisbedeckten Gebieten auch geophysikalische Methoden zum Einsatz kommen.
Quelle: Antarctic / Arctic Bathymetry Basemap (IBCAO/GEBCO_08)
Aufgaben der Polarforschung der BGR sind:
- Beratung der Bundesregierung und Mitarbeit in nationalen und internationalen Polarforschungsgremien;
- Forschungsarbeiten im Rahmen des Polarforschungsprogramms der Bundesregierung, die schwerpunktmäßig auf die Untersuchung der Erdkruste einschließlich des Kontinentrandes der Antarktis gerichtet sind;
- Mitwirkung bei der Sicherung der Versorgung der Bundesrepublik Deutschland mit Rohstoffen durch Erkundung der Randgebiete des Arktischen Ozeans und Bewertung ihres Rohstoffpotenzials;
- Planung, Organisation und Durchführung von Expeditionen in die Antarktis und Arktis in nationaler und internationaler Kooperation;
- Entwicklung spezieller Messsysteme für den Einsatz in den Polargebieten.
Die Arbeiten der BGR leisten einen Beitrag zum Erhalt des Konsultativstatus der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Antarktisvertragssystems und zur Stärkung des deutschen Mitspracherechts bei wirtschafts-, umwelt- und forschungspolitischen Entscheidungen für die arktischen Gebiete.
Die BGR-Polarforschung kann auf eine rund 40-jährige Tradition zurückblicken. Bis Ende der Antarktissaison 2018/2019 sind insgesamt 20 marine geophysikalische Expeditionen und 68 geowissenschaftliche Landexpeditionen in die Polargebiete organisiert und durchgeführt worden. Die BGR kooperiert dabei mit deutschen und ausländischen Universitäten, Geologischen Diensten und Polarforschungseinrichtungen. Hierbei wird die deutsche universitäre Polarforschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziell unterstützt.
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