BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Die Lateritsammlung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)

Zu Beginn der 1970er Jahre führte die BGR im Rahmen des Forschungsvorhabens Nr. 1630 das sogenannte Lateritprogramm durch. Damals ging es um die Verwendung der Laterite (chemische Verwitterungsformen von silikatischen Gesteinen in tropischen Klimaten) als Rohstoff, also um Lagerstättenforschung. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind publiziert oder als Archivberichte hinterlegt. In der Sammlung, die in einem Schrank konzentriert ist, sind 1.475 Proben archiviert. Es dürfte sich um eine der größten derartigen Sammlungen weltweit handeln.

Nachdem die Sammlung ca. 30 Jahre wenig beachtet im Schrank schlummerte, holte sie ein von 2004 – 2013 laufendes Projekt des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik (LIAG) wieder ans Licht. Es handelt sich um das Projekt „Bodeneinflüsse auf die sensorgestützte Kampfmitteldetektion“, bei dem es zum Beispiel um die Untersuchung der magnetischen Suszeptibilität (Magnetisierbarkeit) tropischer Böden geht und die störenden Einflüsse dieser Böden auf die Metalldetektoren, die bei der Landminensuche zur Anwendung kommen, klassifiziert werden. Viele der Böden in den betroffenen Gebieten sind Laterite und deshalb mit ferrimagnetischen Mineralen angereichert. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass das Bodensignal das Signal der Landminen, die kaum noch Metall enthalten, überlagert.


Für das Projekt wurden ca. 600 Proben entnommen (es reichen 10 ml pro Probe) und daran die magnetischen Parameter gemessen. Aus den im Archiv vorhandenen Protokollen der geochemischen Untersuchungen kann der Verwitterungsgrad der Böden errechnet und dieser mit der magnetischen Suszeptibilität in Beziehung gesetzt werden. In dieser Kombination wurden nicht nur neue Erkenntnisse gewonnen, die von wissenschaftlichem und wirtschaftlichem Interesse sind, sondern generell ein Beitrag zur Verbesserung der Landminensuche – und damit der Lebensbedingungen der Bevölkerung – in den betroffenen Krisengebieten geliefert.


Vorgestellt wurden Lateritsammlung und Forschungsprojekt als Sammlungsobjekt des Quartals III/13.


Literatur (vorwiegend Forschungsprojekt LIAG):


Preetz, H., Igel, J., Hannam, J. & Stadler, S. (2017): Relationship between magnetic properties and reddening of tropical soils as indicators of weathering. – Geoderma, 303, 143-149.


Igel, J., Preetz, H., Takahashi, K. & Loewer, M. (2013): Landmine and UXO detection using EMI and GPR – limitations due to the influence of the soil. – First Break, 31, 43-51.


Igel, J., Preetz, H. & Altfelder, S. (2012): Magnetic viscosity of tropical soils: Classification and prediction as an aid for landmine detection. - Geophysical Journal International, 120, 2, pp 843-855, 2012.


Preetz, H., Altfelder, S. & Igel, J. (2008): Tropical Soils and Landmine Detection - An Approach for a Classification System. - Soil Science Society of America Journal, 72, (1): 151 - 159.


Preetz, H. & Hennings, V. (2010): Predicting metal detector performance for landmine clearance: soil magnetic map of Angola. - Environmental Earth Sciences, 60 (7): 1499-1508.


Schellmann, W. (1973): Abschlußbericht zum Forschungsvorhaben Nr. 1630 „Laterit“. Teil 3: Verzeichnis der entnommenen Proben sowie der chemischen und mineralogischen Analysenwerte. – 156 S.; BGR Hannover (unveröff.).

Kontakt

    
Prof. Dr. Jochen Erbacher
Tel.: +49-(0)511-643-2795
Fax: +49-(0)511-643-532795

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