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01/05: Ein Baumstamm aus der Arktis Kanadas - kein Zeuge der Eiszeit

Das Sammlungsobjekt des Monats

Verkieselter Wurzelstock aus der kanadischen ArktisVerkieselter Wurzelstock aus der kanadischen Arktis Quelle: BGR; Foto: Andrea Weitze

Im Sommer 2004 haben drei Geologen der BGR in der kanadischen Arktis eine 70 km breite und 200 km lange Bruchzone der Erdkruste erforscht. Das Arbeitsgebiet liegt im äußersten Norden Kanadas auf der Ellesmere-Insel. Die Expedition mit der Bezeichnung CASE 8 (Circum Arctic Structural Events) setzt die seit vielen Jahren durchgeführten Arktisexpeditionen der BGR fort und hatte das Ziel, anhand der Fossilien und Gesteine die Vorgänge zu erforschen, die in den letzten 50 Millionen Jahren zur Bildung des nordatlantischen Ozeans und des Nordpolarmeers geführt haben.

Die Expedition untersuchte ein Gebiet von der Größe Schleswig-Holsteins, wobei meistens zu Fuß von Camps aus gearbeitet wurde. Trotz der scheinbaren Kargheit und Öde der unendlichen Ebenen, Gebirge, Fjorde und Gletscher ist die Arktis belebter, als man es sich gemeinhin vorstellt. Große Landstriche werden im arktischen Sommer von reichhaltigen bunten Blumen bedeckt, und neben Lemmingen, Schneehasen, Rentieren und Moschusochsen streifen auch Polarfuchs und Polarwolf über die endlose Tundra.

Der abgebildete Wurzelstock eines noch unbestimmten versteinerten Baumes gehört zu den von den Geologen mitgebrachten Objekten. Er beweist, dass die klimatischen Verhältnisse in der heutigen Arktis im Eozän, vor ca. 50 Millionen Jahren, um einiges wärmer gewesen sein müssen, als heute. Ein weiterer Beweis für eine dichtere Vegetation zu dieser Zeit sind Kohlen, die in Flözen angereichert gefunden wurden.

Bei der Versteinerung von Holz spielt Kieselsäure (SiO2) eine wichtige Rolle. Dabei unterscheidet man zwischen Verkieselung (SiO2 ersetzt das organische Pflanzenmaterial) und Einkieselung (Ausfüllen der vorhandenen Hohlräume durch SiO2, wobei die pflanzlichen Strukturen erhalten bleiben). Zur Konservierung ist eine schnelle Einbettung im Sediment unter Luftabschluss notwendig. Später dringt einsickerndes Grundwaser in den Stamm ein, wobei die vorher aus der Sedimentschicht gelöste Kieselsäure wieder mineralisiert. Spurenelemente - wie zum Beispiel Eisen und Mangan - sind für die Färbung des fossilen Holzes verantwortlich.

Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.

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Kontakt

    
Dr. Harald Andruleit
Tel.: +49-(0)511-643-2513
Fax: +49-(0)511-643-3663

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