02/04: Was Wind und Sand gemeinsam bewirken
Das Sammlungsobjekt des Monats
Quelle: BGR; Foto: Andrea Heinke
Der Dolomit ist mit zahlreichen, unterschiedlich starken Quarzgängen durchzogen. Das Stück wurde im südlichen Afrika gefunden und war dort Winden aus südlichen Richtungen ausgesetzt. Diese Winde führen ständig Feinsand mit sich. Gemeinsam schufen Wind und Sand dieses ungewöhnliche Gebilde. Es bedarf keines besonderen Scharfsinns, um zu erkennen, wer diesem gemeinsamen Angriff mehr Widerstand entgegenbringen konnte. Der mit dem höheren Härtegrad ausgestattete Quarz (Härte 7; Dolomit 3,5-4) ist als Rippe, Spitze oder Lamelle herauspräpariert, mitunter nicht stärker als ein Blatt und sehr scharfkantig. Die dazwischen liegenden Dolomitpartien sind unterschiedlich tief abgeschliffen. Der Prozess wird als Korrosion bezeichnet, das Produkt als Windschliff oder auch Sandschliff.
Die Restauratoren haben sich diese Wirkung von der Natur abgeschaut und reinigen mit einem Sandstrahlgebläse unter anderem erfolgreich verschmutzte Naturstein-Oberflächen.
Unser Sammlungsstück stammt aus dem südlichen Namibia, dem Gebiet bei Pomona. Pomona ist der Name eines alten Schürfstädtchens; heute im Diamantensperrgebiet gelegen.
Das aus der Berliner Sammlung stammende Stück wurde von Erich Kaiser beschrieben und abgebildet.
Literatur:
Kaiser, Erich (1926): Die Diamantenwüste Südwest-Afrikas.-In zwei Bänden.-Verlag Dietrich Reimer, Berlin, Band II, 533 Seiten, 52 Tafeln, 32 Stereobilder, 99 Abbildungen.
Autorin: Andrea Heinke
Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.
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