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03/05: Nontronit aus Tsumeb, Namibia

Das Sammlungsobjekt des Monats

Nontronit (gelb) aus der Lagerstätte Tsumeb, NamibiaNontronit (gelb) aus der Lagerstätte Tsumeb, Namibia Quelle: BGR; Foto: Andrea Heinke

Der Name ist nach einer Stadt im Herzen der Dordogne in Frankreich - Nontron - benannt. Dort wird das Mineral Nontronit ((Fe, Al)2 [Si4O10] [OH]2 n H2O) wie an zahlreichen anderen Stellen der Welt gefunden. In der Berliner Sammlung der BGR gibt es zahlreiche Stücke - aus der Oberpfalz, dem Harz, dem Erzgebirge, Polen, Rumänien.

Keines dieser Exemplare hat so aufregende Farben wie dieses Fundstück aus Namibia, aus dem berühmten Kupfer-Bergbauort Tsumeb. Der hier sphärolithisch ausgebildete Nontronit hat genau die in den Büchern beschriebene strohgelbe Farbe. Der intensive Gelbton hebt sich besonders gut von dem dunklen Dolomit ab. Einige der Nontronit-Bildungen sind von Azurit umfasst, andere nicht. Farblich interessant ist der Kontrast zu dem hier dunkelgrünen Malachit.

Das Mineral besteht aus Fe2O3-reichen Montmorillonitarten. Die Härte liegt zwischen 2 und 2,5; das spezifische Gewicht zwischen 1,73 und 1,87. Eine Spaltbarkeit ist kaum erkennbar. Nontronit bildet sich exogen bei der Verwitterung. Synonyme sind Ferri-Montmorillonit und Morencit.

Es gibt wohl kaum eine wichtige Gesteinssammlung in der Welt, wo Minerale der Lokalität Tsumeb fehlen würden. Es liegt im sogenannten Otavi-Dreieck im Norden Namibias, das von den Orten Tsumeb, Otavi und Grootfontein gebildet wird, die alle ca. 60 km voneinander entfernt sind. 1893 wurde von Europäern die Vererzung entdeckt und um 1900 erfolgte der Abbau, der mit wenigen Unterbrechungen bis heute anhält. Viel früher fanden die Buschmänner bereits den "Grünen Hügel", tauschten Malachit mit den Ovambos gegen Tabak aus.

Im Bergbaurevier Tsumeb wurden mehr als 200 unterschiedliche Minerale ermittelt, zwanzig davon sind bis dato nur dort gefunden worden. Der Erzkörper bildet eine nahezu steilstehende Röhre. Die erbohrte Teufe beträgt fast 1800 m. Die Entstehung war jahrzehntelang umstritten, inzwischen gilt die Vorstellung als anerkannt, dass die Röhrenstruktur vor mehr als 650 Millionen Jahren durch Verkarstungsvorgänge entstand.

Autorin: Andrea Heinke

Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.

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Kontakt

    
Dr. Angela Ehling
Tel.: +49-(0)30-36993-412

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