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III/17: Diabas – Gestein des Jahres 2017

Das Sammlungsobjekt des Quartals

„Diabas“ ist ein aus wissenschaftlicher Sicht veralteter, jedoch immer noch gebräuchlicher Begriff für harte schwarze Gesteine mit deutlich sichtbaren grünen Mineralen, die das Gestein insgesamt dunkelgrün erscheinen lassen. Die grünen Minerale sind durch Umwandlung Ca-haltiger Minerale entstanden: Augit –> Chlorit, Feldspat –> Calcit, Olivin –> Serpentin.

Es sind magmatische Gesteine, die in Form von Decken, Gängen oder Stöcken vorkommen. Je nach Genese und Mineralbestand können sie verschiedene petrografische Bezeichnungen haben. In Deutschland sind sie in den Mittelgebirgen zu finden.




Der Diabas von Hirzenhain – der aus heutiger Sicht eigentlich ein Pikrit ist – soll hier näher vorgestellt werden.

Kleinflammiger Diabas aus Hirzenhain, HessenKleinflammiger Diabas aus Hirzenhain, Hessen Quelle: BGR

Steckbrief:

Vorkommen: Hessen, Lahn-Dill-Gebiet, Oberscheld, östlich Bahnhof Hirzenhain

Geologisches Alter: Unterkarbon – ca. 350 Mio. Jahre

Makroskopische Beschreibung: Grünlich-schwarzes, wechselkörniges Gestein mit einer dekorativen hellgrünen Flammung – hervorgerufen durch serpentinisierte Olivine und bronzefarbene Hornblenden.

Mikroskopische Beschreibung:
Gefüge: poikilitisch = mosaikartige Anordnung der Minerale
Mineralbestand: Olivin (16 %) – sowohl ideomorph als auch mit beginnender bis zur vollständigen Umwandlung in Faserserpentin und untergeordnet Chlorit (beide zusammen 58 %), Klinopyroxen (Endiopsid) (15 %) – poikilitisch um Olivine gewachsen, Hornblende, Biotit, Plagioklas, Magnetit, Apatit (jeweils 1 %).

Abbau: seit Ende des 19. Jahrhunderts, Werksteinproduktion Ende 20. Jh. eingestellt, heute Schotter und Splitt

Plattenetikett kleinflammiger Diabas mit fehlendem Anfang und später ergänzter petrografischer Bezeichnung „Pikrit“Plattenetikett kleinflammiger Diabas mit fehlendem Anfang und später ergänzter petrografischer Bezeichnung „Pikrit“ Quelle: BGR

Verwendung: zunächst als Werkstein, meist mit polierter Oberfläche für Denkmal- und Grabsteine, auch Fensterbänke, Wand- und Bodenplatten, später auch Fassadenverkleidungen; unpoliert als Mauer- und Pflastersteine; seit dem letzten Drittel des 20. Jh. zunehmend und heute fast ausschließlich Schotter und Splitt.

Die abgebildeten Platten mit einem Maß von 16 x 22 x 1(2) cm aus der Sammlung der BGR in Berlin Spandau wurden ausgewählt, weil sie zu einer interessanten, 130 Platten umfassenden Sammlung deutscher Naturwerksteine gehören. Die magmatischen - bzw. aus Werksteinsicht die Hartgesteine - zeigen eine Dreiteilung der Oberflächenbearbeitung: geschliffen (links), rau (mitte), poliert (rechts). In der Mitte sind sie mit einer erhaben herausgearbeiteten Nummer versehen.

Leider existieren keine Unterlagen zu dieser Plattensammlung. Die teilweise vorhandenen Firmen-Angaben auf den Platten lassen die Zeit ihrer Anfertigung eingrenzen auf die Jahre zwischen 1918 und 1942. Es kann vermutet werden, dass sie auf Anregung von W. Dienemann und O. Burre, beide Geologen an der Preußischen Geologischen Landesanstalt (PGLA) und Autoren der Publikation „Die nutzbaren Gesteine Deutschlands“ (1928), für die Sammlung der PGLA angefertigt wurden.

Weitere Informationen zu Diabas entnehmen Sie bitte den folgenden Postern:

Literatur:

Steindlberger, E. (2003): Vulkanische Gesteine aus Hessen und ihre Eigenschaften als Naturwerksteine – Geol. Abh. Hessen; 10: 167 S., HLUG Wiesbaden.

Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.

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Kontakt

    
Dr. Angela Ehling
Tel.: +49-(0)30-36993-412

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