III/18: Der Schuppenbaum Lepidodendron - Fossil des Jahres 2018
Das Sammlungsobjekt des Quartals
Was auf dem Bild entfernt an Fischschuppen erinnert, sind Blattnarben engstehender schuppenartiger Blätter, die sowohl den Stamm als auch die Äste eines Lepidodendron aculeatum bedeckten. Die Gattung Lepidodendron gehört zu den Lycopsiden, den Bärlappgewächsen. Sie waren im Oberkarbon, also vor mehr als 300 Millionen Jahren, weit verbreitet. Die rautenförmigen Blattnarben führten zu der deutschen Bezeichnung „Schuppenbaum“.
Und Bäume waren diese Schuppenbäume im Oberkarbon wahrhaftig. Sie konnten bis zu 40 m hoch werden, wuchsen dicht an dicht in ausgedehnten Sumpfwäldern und bildeten den Hauptanteil der Biomasse, die in einem langen Diageneseprozess zu Steinkohle umgewandelt wurde. Steinkohle ist das Gestein des Jahres 2018 – Lepidodendron wurde von der Paläontologischen Gesellschaft, stellvertretend für die Lycopsiden, zum Fossil des Jahres 2018 gewählt. Ein ähnlicher baumförmiger Lycopsid mit schuppenartigen Blattnarben ist Sigillaria (der Siegelbaum), der häufig mit Lepidodendron vergesellschaftet vorkam. Sucht man heute nach Bärlappgewächsen, so findet man statt hoher Bäume kleine krautartige Pflanzen, die in Deutschland nur mit wenigen, meist seltenen Arten vertreten sind.
Nähere Informationen zu Lepidodendron, zur Erforschungsgeschichte und der besonderen Bedeutung der baumförmigen Lycopsiden entnehmen Sie bitte dem nebenstehenden Flyer der Paläontologischen Gesells Autorin: Dr. Carmen Heunisch Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland. Zum Katalog der Sammlungsobjekte |
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