04/03: Stuartia kowalewskii CASPARY 1872 - eine Blüte im Baltischen Bernstein
Das Sammlungsobjekt des Monats
Quelle: BGR
Dank der Eigenschaften eines Harzes, Organisches zu konservieren, öffnet sich ein Fenster, das uns einen Blick in das alte Tertiär vor mehr als 50 Millionen Jahren erlaubt. Es sind vor allem Kleinlebewesen wie Insekten, Würmer, Krustentiere und Spinnen, aber auch Blätter, Pollen und Sporen, die von den Harztropfen umschlossen wurden.
Blüten allerdings, und vor allem in der Größe unseres Objektes aus den Sammlungen der BGR in Berlin, sind selten. Im Bernstein - so der Hauptname für das ausgehärtete Harz - können wir ihre zartesten Details erkennen. Diese Blüte hat erstmalig CASPARY 1872 beschrieben und der Familie der Kamelien- oder Teegewächse zugeordnet. Eine Abbildung der Blüte veröffentlichte aber erst 1929 GOTHAN, der sie einmal Schwarz-Weiß in der Probengröße und in der gleichen Arbeit nochmals in dreifacher Vergrößerung farbig drucken ließ.
Quelle: BGR
Rechts: Schwarz-Weiß-Zeichnung von GOTHAN (1929);
Originalgröße der Blüte ca. 3 cm Durchmesser.
Quelle: BGR
Links: Original-Sammlungsetikett; mit Hinweis auf die Publikationen, in denen die Blüte beschrieben oder abgebildet wurde.
Ein Holotypus ist das Exemplar einer Gattung oder Art, auf dem die Beschreibung der gesamten Population beruht.
Autorin: Andrea Heinke
Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.
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