05/03: Holsteiner Gestein – versteinerter Meeresstrand
Das Sammlungsobjekt des Monats
Quelle: LBEG
Aus dem Jungtertiär (unteres Miozän, Vierlandestufe) stammt dieses „Lokalgeschiebe“, d.h. es ist von einem Eiszeitgletscher unweit seines Fundortes aus dem Untergrund geschürft und zusammen mit anderen Geschieben wieder abgelagert worden. Als eiszeitliche Geschiebe bezeichnet man grundsätzlich Gesteine aller Art und Größen, die durch Gletscher geformt und verfrachtet wurden.
Bei den herauspräparierten Fossilien handelt es sich um Schalen von Meeresmuscheln (Glycimeris), die einst in Strandnähe zusammen gespült wurden. Kalkhaltige Wässer zementierten den Sand und machten daraus Sandstein, der in dieser Form den späteren unsanften eiszeitlichen Transport verkraftete.
Besonders im südlichen Schleswig-Holstein findet sich dieses charakteristische Gestein zahlreich in manchen Kiesgruben, so dass es sozusagen zum holsteinschen „Wappengeschiebe“ ernannt wurde. Aber auch in den angrenzenden Ländern kann man es finden, sowohl als größeres Stück, als auch als heraus gelöste einzelne Schale. Und manche Muschel, deren Schale man heute am Ostseestrand findet, mag dort bereits im Jungtertiär vor 23 Millionen Jahren gelebt haben.
Autor: Dr. K.-D. Meyer
Weitere Informationen zur Geschiebesammlung im GEOZENTRUM HANNOVER.
Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.
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