07/06: Bunte Kalkerze aus Bülten-Adenstedt
Das Sammlungsobjekt des Monats
Quelle: BGR; Foto: Mathias Sack
Bei Peine (Niedersachsen) befanden sich drei abbauwürdige Eisenerzlager: Peine-Telgte, Lengede und Bülten-Adenstedt. Bei allen drei Lagerstätten handelt es sich um sedimentäre Brauneisen-Trümmererze. Sie entstanden in der Oberkreide (Santon) durch Abtragung und natürliche Aufbereitung eisensteinhaltiger Tonsteine des Gaults (höhere Unterkreide).
Aus allen Lagerstätten, besonders aus Bülten-Adenstedt liegt in den Berliner Sammlungen umfangreiches Material vor.
Die Lagerstätte trat im Dorf Adenstedt zu Tage und fiel von dort in nordöstlicher Richtung mit 5-20o ein. Am südöstlichen Rand von Bülten biss das Erz ebenfalls aus. Die Mächtigkeit des Erzlagers schwankte zwischen 3,5 und 28 m.
Das Erz wurde je nach vorherrschendem Farbton der mergelkalkigen Grundmasse unterschieden in Rot-Buntes, Rot-Braunes, Weiß-Braunes, Grün-Buntes sowie das rote und besonders harte „Sülzenflint“.
Das geförderte Roherz setzte sich wie folgt zusammen:
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Die Eisenerzgewinnung in dieser Region lässt sich bis in die vorchristliche Zeit zurückverfolgen. Aufgrund von Schlackenfunden vermutet man eine erste Verhüttungsperiode bis ins 3. Jahrhundert, eine zweite Periode vom 10.-13. Jahrhundert. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Bültener Erzlager wieder entdeckt, allerdings anfänglich als Wegematerial genutzt. Der systematische Abbau auf Eisenerz begann 1858 und endete 1976.
Die Gewinnung erfolgte sowohl im Tagebau als auch im Tiefbau. Bis 1976 wurden ca. 60 Millionen Tonnen Eisenerz gewonnen.
Über die Grenzen berühmt wurde die Lagerstätte durch Funde seltener Mineralien wie Groutit (s. 05/06: Groutit - Rarität aus Niedersachsen) und Ramsdellit, die sich in den Hohlräumen der Erzschalengerölle gebildet hatten.
Literatur:
Bode, R. (1980): 118 Jahre Eisenerz aus der Grube Bülten-Adenstedt bei Peine.- Emser Hefte 4; Bochum
Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.
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