09/03: Der Schwertschwanz Limulus - ein lebendes Fossil
Das Sammlungsobjekt des Monats
Quelle: LBEG
Sie sehen aus wie Krebse, werden oft auch so bezeichnet (Pfeilschwanzkrebs, Königskrabbe oder „horseshoe crab“- Hufeisen-Krabbe), aber es sind keine Krebse, sondern Verwandte der Spinnen. Wichtig für die Zuordnung zu den Spinnenartigen (Chelicerata) ist die Ausbildung der Cheliceren, das sind zangenförmige Organe im Kopfbereich, die zum Fangen und Zerkleinern der Nahrung dienen.
Die heute lebenden Gattungen der Schwertschwänze heißen Limulus, Carcinoscorpius und Tachypleurus. Sie sind nur noch reliktartig an verschiedenen warmen Meeresküsten zu finden. Sie leben als Bodenbewohner in den küstennahen Bereichen flacher Meere und bewegen sich laufend über den Sand oder auf dem Rücken schwimmend fort.
Ihre Vorfahren sind seit dem Erdaltertum bekannt. Der Limulus-Bauplan existiert bereits seit dem Karbon, also seit mehr als 300 Millionen Jahren. Limuliden sind damit klassische lebende Fossilien. In der Erdgeschichte waren sie weit verbreitet, jedoch scheinen sie in Südamerika und Afrika fossil zu fehlen. In Deutschland wurden sie zum Beispiel in nicht-marinen Schichten der höheren Trias (Keuper) gefunden. Gut dokumentiert sind Funde aus dem flachmarinen Oberen Jura (z. B. Solnhofener Plattenkalke).
Ausführliche Informationen zu den Schwertschwänzen und anderen lebenden Fossilien sind z. B. den Büchern
- Walter Kleesattel (2001): Die Welt der lebenden Fossilien. Theiss-Verlag.
- Erich Thenius (2000): Lebende Fossilien. Oldtimer der Tier- und Pflanzenwelt - Zeugen der Vorzeit. Verlag Dr. Friedrich Pfeil
zu entnehmen.
Autorin: Dr. Carmen Heunisch
Übrigens: Die BGR unterhält Sammlungen in Berlin und Hannover, hier in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Sie gehören zu den großen geowissenschaftlichen Sammlungen in Deutschland.
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